Auf den Spuren von "Babylon Berlin"

Ein guter Startpunkt für die Zeitreise ins Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre ist das ehemalige Stummfilmkino Delphi aus dem Jahr 1929. Es ist einer der wichtigsten Drehorte von "Babylon Berlin". In der TV-Serie stellt es das berühmte Berliner Tanzlokal Moka Efti dar, das im Krieg zerstört wurde. Heute finden im Kino Delphi regelmäßig Theater- und Musikaufführungen statt.

Am Alexanderplatz pulsiert heute wie damals das Leben. Das Alexander- und das Berolinahaus stammen noch originalgetreu aus der Zeit, aber die zwielichtigen Kaschemmen und Kellerlokale der 1920er sind verschwunden. Während des Drehs von "Babylon Berlin" wurde der Platz abgesperrt. Für wenige Tage fuhren wieder alte Straßenbahnen und Autos über den Alex.

Berlins Rotes Rathaus am Alexanderplatz wurde zwischen 1861 und 1869 erbaut. Heute ist es der Sitz des Regierenden Bürgermeisters und des Senats von Berlin. In der Serie wird es zum Polizeipräsidium, von allen "die Rote Burg" genannt. Heutzutage können Besucher die Festsäle und Ausstellungen im Rathaus besichtigen.

Brücke, Pfeiler und Wandfliesen, allesamt noch aus der Bauzeit von 1926, machen den U-Bahnhof Hermannplatz zum perfekten Drehort von "Babylon Berlin": Am Kiosk des Bahnsteiges trifft Kommissar Gereon Rath mehrfach auf seinen Informanten Krajewski. Heute ist der U-Bahnhof Hermannplatz einer der frequentiertesten Bahnhöfe Berlins, direkt an der Grenze der Stadtteile Neukölln und Kreuzberg.

Die "Bar Tausend" am Schiffbauerdamm ist hipp und nur für Insider zu finden. Das macht sie zum idealen Drehort für den verruchten Nachtclub "Der Holländer", wo Homosexuelle und Transvestiten feiern, gut versteckt vor der Polizei. Auch die "Bar Tausend" ist für heutige Partygänger schwer zu finden, sie liegt versteckt unter einer Bahnbrücke, hinter einer schlichten Eisentür ohne Schild.

Im Theater am Schiffbauerdamm, in dem sich heute das Berliner Ensemble befindet, wurde 1928 die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht uraufgeführt. Ein Jahrhundert später stellt "Babylon Berlin" besagte Aufführung an demselben Ort noch einmal nach. Doch diesmal fällt ein Schuss während der Aufführung, abgefeuert vom Kronleuchter. Die Szene war eine besondere Herausforderung für Regie und Kamera.

Vor den Toren Berlins, auf einer Anhöhe am Storkower See, bietet das Schloss Hubertushöhe ein wunderbares Ausflugsziel. Der ehemalige Jagdsitz wurde schon mehrfach als Filmkulisse genutzt. Für "Babylon Berlin" wurden hier die Szenen des Akademischen Ruderclubs Wannsee gedreht, in den die Filmfigur Greta eingeladen wird.

Marmortreppen und Mosaike - Gemeinschaftsbäder waren Anfang des 20. Jahrhunderts sehr beliebt. Hierhin ging man zum Duschen und Baden, weil es in den meisten Wohnungen keine Badezimmer gab. So teilen sich auch Charlotte und Greta in "Babylon Berlin" eine Badewanne im Steglitzer Stadtbad, das 1908 eröffnet wurde und seit 2002 leersteht. Schade eigentlich!

Auch die neue Staffel von "Babylon Berlin" führt mit einigen Szenen hinab in Berlins Unterwelt. Drehort war Deutschlands erster U-Bahntunnel, den die "Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft" (AEG) 1895 in Berlin-Wedding gebaut hatte. Der Verein "Berliner Unterwelten" hat das historische Gleis freigelegt und bietet regelmäßig Führungen an.

Die Galopprennbahn Hoppegarten, 430 Hektar groß, entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg zur wichtigsten Rennbahn Deutschlands. In den 1920er-Jahren wurde sie Treffpunkt für Politik und Gesellschaft. Sie ist auch eines der neuen Settings der dritten Staffel.

Auch das seit 1904 bestehende Bode-Museum dient als neue Filmkulisse. Das prunkvolle Entree der großen Kuppelhalle bekommt seine eigene Szene. Welche genau, das werden die Babylon-Fans erst mit der Ausstrahlung der neuen Teile erfahren. Bis dahin können sie sich ja das Original auf der Museumsinsel anschauen.