Brasilien: Tote durch Erdrutsche und Überschwemmungen

In Franco da Rocha suchen Feuerwehrleute und Anwohner nach Opfern - hier und in anderen Städten im Bundesstaat São Paulo sind am Sonntag infolge der heftigen Regenfälle Häuser verschüttet worden. Durch die Erdrutsche starben laut Medienberichten elf Menschen. Insgesamt gab es mindestens 19 Todesopfer. Der Zivilschutz meldete auch Verletzte und Vermisste.

Eine Luftaufnahme von Franco da Rocha zeigt das Ausmaß der Überschwemmungen nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage. In der Stadt in der Metropolregion São Paulos rückten Teams des Zivilschutzes und der Feuerwehr mit Booten aus, um Einwohner zu retten.

Anwohner der Stadt Caieiras werden mit einem Bulldozer über eine überschwemmte Straße gebracht. Etwa 500 Menschen im Bundesstaat São Paulo haben bei den Unwettern vom Wochenende ihre Häuser verloren. Gouverneur João Doria überflog am Sonntag die betroffenen Gebiete und kündigte 15 Millionen Real (2,5 Mio. Euro) Soforthilfen an.

Anwohner waten am 10. Januar mit ihrem Hab und Gut durch die überschwemmten Straßen der Gemeinde Juatuba in São Paulos Nachbarbundesstaat Minas Gerais - denn erst vor drei Wochen hatte es die letzten Extremregenfälle im Südosten Brasiliens gegeben. Durch Erdrutsche und Überschwemmungen kamen im besonders betroffenen Minas Gerais zehn Menschen ums Leben.

Ein Supermarktmitarbeiter im Bundesstaat Bahia versucht am Silvesterabend zu retten, was noch zu retten ist. Der Nordosten Brasiliens erlebte zum Jahreswechsel schwere Überschwemmungen - sogar die schwersten seit über 30 Jahren. Zwar sind vermehrte Regenfälle zu dieser Jahreszeit nicht unüblich im Land, besonders im Norden. Aber Häufigkeit und Intensität von Starkregen nehmen laut Experten zu.

Auch diese Menschen in Dario Meira im Bundesstaat Bahia hätten sich wohl ein schöneres Silvester vorstellen können - am Jahresende stapeln sich ihre verdreckten und zerstörten Besitztümer vor den Häusern. Die Gründe für die zunehmenden Überschwemmungen in Brasilien sind vielfältig - etwa die Verstädterung nicht geeigneter Gebiete und nicht zuletzt der Klimawandel.