Müller fordert ökologische Marktwirtschaft – DW – 01.04.2014
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Müller fordert ökologische Marktwirtschaft

Mirjam Gehrke1. April 2014

2015 ist das europäische Jahr der Entwicklung. Gleichzeitig will die UNO die neue Agenda für nachhaltige Entwicklung verabschieden. Deutschland will jetzt einen globalen Dialog über neue Entwicklungsziele anstoßen.

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Entwicklungsminister Gerd Müller
Bild: picture-alliance/dpa

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich für einen schonenden Umgang mit Rohstoffen und Energie ausgesprochen. "Nachhaltigkeit muss das Maß allen Handelns sein", betonte Müller am Dienstag (01.04.2014) im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur Initiative Zukunftscharta. Unter dem Titel Eine Welt - Unsere Verantwortung will das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) bis Ende November eine Charta erarbeiten, deren Inhalte in die Formulierung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN einfließen sollen. Diese werden die auslaufenden Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) um den Gedanken der Nachhaltigkeit ergänzen und ab 2016 fortführen. Die MDGs sehen unter anderem eine Halbierung der Zahl der Armen, Grundbildung für alle und eine elementare Gesundheitsversorgung vor.

Wertekanon für die Politik

Vor mehreren hundert Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sprach sich Müller dafür aus, die Globalisierung so zu gestalten, dass sie den Menschen diene. "Markt braucht Regeln und Macht braucht Grenzen", so der Minister. Das Ziel müsse eine weltweite "ökologisch-soziale Marktwirtschaft" sein. Wirtschaftswachstum dürfe nicht weiter auf dem Verbrauch von Energie und Rohstoffen basieren. Neue Technologien und mehr Effizienz sowie ein anderer Lebensstil seien notwendig, so das Fazit der Tagung. Denn wenn alle sieben Milliarden Menschen auf der Welt nach dem westlichen Konsummuster leben wollten, wären mindestens drei Planeten nötig, um die notwendigen Ressourcen sicherzustellen.

Im kommenden Jahr laufen nicht nur die Milleniumsentwicklungsziele aus. Die UN-Klimakonferenz in Paris soll sich im Dezember 2015 auf ein verbindliches Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll einigen. Gleichzeitig wird 2015 das Europäische Jahr der Entwicklung sein. Und Deutschland wird die Präsidentschaft der G8 innehaben: Chance und Verantwortung gleichermaßen, wenn es darum geht, die Weichen für eine globale nachhaltige Entwicklung zu stellen.