Milliardenauftrag bei Boeing storniert – DW – 22.03.2019
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Milliardenauftrag bei Boeing storniert

22. März 2019

Der Flugzeugbauer hatte empfohlen, alle Maschinen des Modells 737 MAX vorerst am Boden zu lassen. Die indonesische Staatsairline geht nun noch einen Schritt weiter: Sie zieht eine fünf Jahre alte Bestellung zurück.

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Indonesien Boeing 737 MAX 8 der Garuda Indonesia auf dem Flughafen Jakarta
Bild: picture-alliance/M. Mainka

Indonesiens Fluggesellschaft Garuda hat eine Großbestellung über 49 Passagiermaschinen vom Typ Boeing 737 MAX rückgängig gemacht. Die Fluglinie begründete dies mit verlorenem Vertrauen nach dem Absturz zweier baugleicher Flugzeuge innerhalb der vergangenen sechs Monate. Bei den Unglücken waren insgesamt mehr als 340 Menschen ums Leben gekommen.

Garuda ist die größte Fluggesellschaft des südostasiatischen Landes. Der Wert des jetzt stornierten Auftrags aus dem Jahr 2014 liegt nach Listenpreis bei mehr als vier Milliarden Euro. Bislang hat die Airline nur ein einziges Exemplar der Boeing 737 MAX in ihrer Flotte. Auch diese bereits gelieferte Maschine will Garuda nach Möglichkeit an den Hersteller zurückgeben.

"Kein Wechsel des Lieferanten"

Es gehe nicht darum, den Flugzeugbauer zu wechseln, sagte Garuda-Chef I Gusti Ngurah Akshara Danadiputra der Online-Nachrichtenseite "Detik". Vielmehr werde der Kauf von Maschinen eines anderen Modells angestrebt.

Indonesien Inspektion einer Boeing 737 Max 8
Techniker inspizieren das Cockpit einer Boeing 737 MAX 8Bild: picture-alliance/AP Photo

Viele Staaten weltweit haben für die Boeing 737 MAX aus Sicherheitsgründen ein einstweiliges Flugverbot verhängt. Der Hersteller hatte die Auslieferung der Baureihe vor einer Woche gestoppt. Am 10. März war eine Maschine dieses Typs, die bei Ethiopian Airlines im Einsatz war, kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Alle 157 Insassen kamen ums Leben.

Ende Oktober hatte die Besatzung einer Boeing 737 MAX des Garuda-Konkurrenten Lion Air die Kontrolle über das Flugzeug verloren. Der zweistrahlige Jet war ebenfalls nur wenige Minuten nach dem Start ins Meer gestürzt. Bei diesem Unglück vor der indonesischen Insel Java waren 189 Tote zu beklagen. In beiden Fällen werden ähnliche technische Probleme als Unglücksursache vermutet.

jj/hk (dpa, afp)