BER-Manager unter Betrugsverdacht – DW – 16.08.2015
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BER-Manager unter Betrugsverdacht

16. August 2015

Beim Bau des neuen Hauptstadtflughafens in Berlin sollen alle Rechnungen noch einmal überprüft werden. Es gibt Hinweise, dass nachträgliche Bauleistungen zu großzügig bezahlt worden seien.

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Gebäude des Hauptstadtflughafens in Berlin (Foto: picture-alliance/dpa/Revierfoto)
Bild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" war es für große Firmen auffällig einfach, Millionenbeträge für nachträglich ausgeführte Bauleistungen zu bekommen. Leitende Mitarbeiter des Flughafens sollen an Siemens, Bosch und an die Telekom-Tochter T-Systems überhöhte Rechnungen gezahlt haben. Bis zur Absage des Eröffnungstermins Mitte 2012 soll fast jede Forderung der Unternehmen anstandslos bewilligt worden sein. So habe etwa Siemens nachträglich 22 Millionen Euro erhalten. Der neue Technikchef des Flughafens war der Zeitung zufolge bis vor einem Jahr als Siemens-Regionalleiter Ost auch für die Flughafenaufträge des Unternehmens zuständig.

Erst vergangene Woche hatte der niederländische Gebäudeausrüster Royal Imtech Konkurs angemeldet. Das Unternehmen, dessen deutsche Zweigstelle Zulieferer für die Brandschutzanlage des Hauptstadtflughafens ist und dort auch für Elektroarbeiten, Heizung, Sanitär und Lüftung zuständig ist, war durch mutmassliche Betrugsfälle in Schieflage geraten. Das Unternehmen soll in einen Korruptionsfall am BER verwickelt sein.

Nach Informationen der "Bild am Sonntag" ermittelt jetzt die Anti-Korruptionsbeauftragte der Flughafengesellschaft. Bislang haben sich die Unternehmen nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Vier Eröffnungstermine abgesagt

Der Flughafen Berlin-Brandenburg (Beiname: Willy Brandt) soll die deutsche Nummer drei hinter Frankfurt und München werden. Er ist für bis zu 27 Millionen Fluggäste jährlich ausgelegt, ein Ausbau auf bis zu 45 Millionen ist genehmigt. Vier Eröffnungstermine wurden abgesagt, weil Planungsfehler und Baumängel abgearbeitet werden.

Der Neubau ersetzt den bestehenden Flughafen Tegel und den geschlossenen Flughafen Tempelhof, später auch Schönefeld. Bauherren sind Berlin, Brandenburg und der Bund. Die Kosten stiegen seit Baubeginn 2006 von 2,0 Milliarden Euro auf zuletzt 5,4 Milliarden Euro, teilweise wegen Projekt-Erweiterungen.

hf/wl (dpa, afpd)