Warnung vor dem Zika-Virus – DW – 20.01.2016
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Warnung vor dem Zika-Virus

Gabriel Borrud / gh20. Januar 2016

Das Zika-Virus breitet sich über ganz Amerika aus. Nur Chile und Kanada sind noch nicht betroffen. Auch in New York gibt es drei Fälle. Die DW hat die wichtigsten Fakten zu dem Erreger zusammengetragen.

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Brasilien Zika Virus - Vater mit Kind Foto: picture-alliance/AP Photo/F. Dana
Bild: picture-alliance/AP Photo/F. Dana

Behörden in 14 Ländern bemühen sich, den Ausbruch des durch Vektoren übertragenen Erregers einzudämmen. Bekannt ist er als Zika-Virus. Diese Länder folgen damit den internationalen Warnungen, dass diese Erkrankung zu schwerwiegenden Schädigungen bei Babys führen kann, wenn sich Frauen während ihrer Schwangerschaft mit dem Virus infizieren.

Auch die Regierung der Dominikanischen Republik hat jetzt zehn Fälle einer Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt. In New York wurden am Freitag (23.01.2016) drei Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Patienten waren alle kurz vorher in Gebiete gereist, in denen das von Mücken übertragene Virus verbreitet ist.

Wo wurde das Virus entdeckt?

Das Virus wurde zum ersten Mal im Jahr 1947 in Uganda nachgewiesen, war aber bis 2015 in äquatorial-afrikanischen Ländern in Afrika, Asien und den pazifischen Inseln nicht aktiv.

2015 aber gab es einen eklatanten Anstieg von Zika-Infektionen. Das betraf vor allem südamerikanische Länder wie Brasilien - Veranstalter der anstehenden Karneval-Feierlichkeiten und Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2016. Viele der Zika-Fälle, die in Gegenden beobachtet wurden, in denen eigentlich keine Infektionsgefahr besteht, waren Menschen, die zuvor nach Brasilien oder in seine Nachbarländer gereist waren und sich dort angesteckt hatten.

Welche Gefahren bestehen für Menschen?

Lediglich eine von fünf Personen, die sich mit dem Zika-Virus anstecken, zeigt Symptome wie Übelkeit, Reizbarkeit, Hautausschlag, rote Augen und starke Gelenkschmerzen.

In seltenen Fällen müssen die Infizierten in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Weniger als 0,01 Prozent aller bekannten Fälle endeten bisher tödlich. Das bedeutet allerdings nicht, dass es keine großen Gesundheitsrisiken bei dieser Erkrankung gibt.

Laut der US-Seuchenschutzbehörde (CDC) steckt das Zika-Virus hinter einem sonst unerklärlichen Anstieg von Mikrozephalie-Fällen. Dabei handelt es sich um einen Geburtsdefekt, bei dem die Kinder mit einem sehr kleinen Kopf geboren werden und bei dem es zu dauerhaften Hirnschädigungen kommen kann.

Laut CDC gab es im letzten Jahr in Brasilien dreißigmal so viele Fälle von Zika-Erkrankungen als in jedem anderen Jahr seit 2010. Folglich haben die Behörden Schwangeren empfohlen, nicht nach Brasilien zu reisen. Diese Empfehlung gilt auch für Kolumbien, El Salvador, Französisch-Guayana, Guatemala, Haiti, Honduras, Martinique, Mexiko, Panama, Paraguay, Puerto Rico, Surinam und Venezuela.

Moskito (Foto: picture alliance).
Das Zika Virus - ebenso wie das Dengue- und Gelbfieber-Virus - wird von Moskitos übertragen.Bild: picture-alliance/dpa/G. Amador

Was sollte man beachten, wenn man infiziert ist?

Zunächst einmal sollte man im Bett bleiben. Gesundheitsbehörden empfehlen außerdem, viel Wasser zu trinken und bei Schmerzen eher Acetiminophen oder Paracetamol einzunehmen als Ibuprofen, denn das kann zu Blutungen führen, wenn eine falsche Diagnose gestellt wurde und der Patient nicht an Zika, sondern an Denguefieber erkrankt ist.

Die CDC hat diejenigen, die mit dem Virus infiziert sind, dringend gebeten, gut darauf zu achten, mögliche Moskitostiche zu vermeiden. Denn wenn ein nicht-infizierter Moskito einen infizierten Menschen sticht, kann das Pathogen auf andere Menschen übertragen werden.

Wissenschaftlichen Berichten nach kann das Zika-Virus auch beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.

Zika-Virus Foto: REUTERS/Rodrigo Paiva
Test-Kits weisen das Zika-Virus nachBild: Reuters/R. Paiva

Gibt es eine Impfung?

Nein. Zurzeit gibt es keine entsprechenden Bestrebungen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen kann man treffen?

Moskitostiche sind unbedingt zu verhindern. Südamerikanische Städte, die unter die Reisewarnungen der US-Seuchenschutzbehörde fallen, halten die Menschen jetzt dazu an, Behälter mit stehendem Wasser zu entfernen, und feuchte, sumpfige Gebiete zu meiden. Darüber hinaus sollten die Menschen draußen möglichst Insektenschutzmittel gegen Moskitos verwenden.