Wenn Dürre wie abstrakte Kunst aussieht

Vom Boden aus sieht die Dürre, unter der die Provinz New South Wales im australischen Winter leidet, aus wie eine braune Staubwüste - aus der Luft zeichnen sich Formen und Konturen wie auf einem Gemälde ab.

Ein verdorrter Baum liegt auf dem Farmgelände von Tom und Margo Wollaston. Die Farmerin sagt: "Dürre ist ein bisschen wie Krebs - sie frisst sich in dich hinein, und es wird immer trockener und immer ernster und beeinträchtigt dein Leben immer stärker." Laut Behörden sind 95 Prozent der Provinz New South Wales von der Dürre betroffen.

Ein Känguru trinkt aus einem Wassertank auf einer Farm bei Gunnedah in New South Wales. Für heimische Tiere ist die Dürre in Australien lebensbedrohlich: Weil wegen der Waldbrandgefahr vorsorglich Eukalyptusbäume gefällt werden, geht den Koalas der Region die Nahrung aus.

Jimmie McKeown blickt über seine Farm: Er sieht einen Wassertrog, drei Tanks - und staubig-rote Erde. Wenn in wenigen Monaten das Heu zur Neige geht, steht seine Farm finanziell so schlecht da wie noch nie, seit sein Großvater sie 1901 gründete. Seit 2010 hat es bei den McKeowns kaum noch geregnet.

Die Wiesen sind abgegrast - also stürzen sich die Schafe auf Getreide, das ein Farmer in einem langen Streifen ausgelegt hat. Die australische Regierung hat Nothilfen im Wert von mehr als einer Milliarde Australischen Dollars (640 Millionen Euro) in Aussicht gestellt.

Der Bauer Ash Whitney ist auf einen Kurrajong-Baum geklettert, um Zweige abzuschneiden: Sie sind die einzige Nahrung, die ihm für seine Rinder noch bleibt. Teile Australiens haben laut staatlichem Wetterdienst den zweitheißesten Sommer der Geschichte (Dezember bis Februar) und einen extrem trockenen und warmen Herbst (März bis Mai) hinter sich.

Auf diesem Feld bei Gunnedah in der Provinz New South Wales hat zuerst ein Pflug und anschließend die Dürre Spuren hinterlassen. Die kreisrunde Form erinnert an die traditionellen Punktmalereien der Aboriginees.